Heute möchte ich euch über eine meiner liebsten Wildpflanzen berichten, die fast überall wächst und leider völlig unterschätzt wird und wie man sie zu einer leckeren Brennnesselsuppe verarbeiten kann. Die Brennnessel hat nämlich leider einen sehr schlechten Ruf, der aber völlig unberechtigt ist. Die Pflanze ist sehr wichtig für unzählige Schmetterlingesarten. Sie dient den Raupen als Futterquelle und für einige Arten wie zum Beispiel den Admiral oder das Tagpfauenaue ist sie sogar die einzige Nahrungsquelle. Daher ist es wichtig wenigstens eine kleine Ecke mit Brennnessel im Garten stehen zu lassen und den kleinen Faltern die Möglichkeit zur Futtersuche zu bieten und ihr könnt sie so auch selbst nutzen.
frisch gesammelte Brennnesselblätter
Die Brennnessel hat aber auch für uns Menschen viele tolle Eigenschaften und ist eigentlich ein Superfood, wie man so schön sagen könnte. Sie wirkt unter anderem entzündungshemmend, entschlackend, blutbildend und schmerzlindernd, zu dem ist sie reich an Vitamin A, C, Magnesium, Kalium und Eisen sowie Eiweiß.
Die grünen Blätter gut getrocknet und gemörsert oder zu einem grünem Pulver zermahlen kann man als Ergänzung für Smoothies, Bowls oder Suppen nutzen. Einfach nur getrocknet und klein gestoßen kann man die Blätter als Tee aufbrühen. Frisch kann man sie in Pürees oder Suppen einarbeiten oder auch wie Spinat zubereiten und selbst die Samen von der Brennnessel sind essbar und getrocknet ein klasse Topping für Salat.
Nun aber zum Rezept, es geht dieses mal um eine Brennnesselsuppe die mit Kartoffeln gekocht wird. Sie geht schnell, ist kostengünstig, gesund und wenn man möchte kann sie extrem grün werden und ein echter Hingucker sein. Man kann sie zum servieren mit verschiedenen Toppings verzieren, wie zum Beispiel Crouttons, Creme fraiche und Kräutern.
Nun wünsche ich euch viel Spaß beim kochen und beim Ausprobieren der Brennnessel. Ich werde auch weiter ausprobieren und berichten.
Rezept von loveliveeatlandlebenGang: SuppenSchwierigkeit: Einfach
Portionen
4
Portionen
Zubereitungszeit
30
Minuten
Ein Sommersuppe mit Brennnessel
Zutaten:
500g frische Brennnesselblätter und Spitzen
250g Kartoffel – Gewicht ungeschält
1 Liter Gemüsebrühe
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Butter
Salz, Pfeffer
Topping
Creme fraiche
Brotwürfel
Kräuter
Zubereitung:
Brennnsselblätter waschen und abtropfen lassen, anschließend grob hacken
Kartoffeln, Knoblauch und Zwiebel schälen uns alles klein würfeln.
Die Butter in einem Topf erhitzen und darin Zwiebel und Knoblauch glasig anschwitzen. Die Kartoffeln dazu geben und kurz mit dünsten. Anschließend die Blätter der Brennnessel dazu geben und kurz alles zusammen garen.
Alles mit der Gemüsebrühe ablöschen und etwa 10 -15 Minuten köcheln lassen. Parallel kann man die Brotwürfel in etwas Öl oder Butter knusprig anbraten.
Die Suppe mit einem Pürierstab pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Suppe servieren und mit den Toppings nach Wahl garnieren.
Notizen:
Man kann auch die Blätter der Brennnessel anbraten oder leicht frittieren und als Highlight mit servieren. Auch Kerne oder Nüsse würden sehr gut passen.
Ein Rezept für eine Art Honig oder Sirup aus jungen Fichtennadeln
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Es ist Mai und im Mai kann man wunderbar junge Fichtenspitzen ernten und daher geht es heute um Fichtennadelhonig. Das sind die kleinen jungen Triebe von Fichtenbäumen. Dies solltet ihr idealerweise auf eurem eigenen Grundstück sammeln oder bei Bekannten pflücken. Wenn ihr in Wäldern sammelt, solltet ihr besser vorher jemanden (wie Forstleute) fragen ob ihr das dürft. Gesammelt wird am besten nur von mittelgroßen oder großen Bäumen. Denn kleine sollen ja noch wachen. Allerdings bitte nur immer eine Hand voll und niemals die Spitze pflücken. Da ja die Bäume weiterhin nach oben und grade wachsen sollen. Damit die Spitzen nicht stocken, am besten in einem Netz oder einem luftdurchlässigen Stoffbeutel sammeln. Außerdem idealerweise am selben Tag noch weiter verarbeiten. Also einlegen oder zum Trocknen vorbereiten.
die frisch gesammelten Fichtenspitzen im Netz
Man kann den Sirup um den es heute geht als Brotaufstrich, zum kochen oder auch als Hustensaft verwenden. Denn Fichten und Tannen haben durch ihre ätherischen Öle wunderbar heilsame Wirkungen und sind gut für unseren Körper. Neben einem Honig kann man auch Öle, Tee, Zucker, Salze oder Badezusatz herstellen. Ich hoffe ich kann euch bald noch ein paar Rezepte vorstellen.
Ein weiteres Rezept mit Heilkräutern findet ihr hier. Hier stelle ich euch die Brennnessel vor.
Hier ein paar positive Eigenschaften von Fichtennadeln:
Äußere Anwendung (zum Beispiel mit Ölen):
durchblutungsfördernd, um zum Beispiel Muskelschmerzen zu lindern
gegen Muskelkater und Verspannungen
wirksam gegen Rheuma, Hexenschuss und Gicht
Innere Anwendung:
antibakteriell, hilfreich bei Husten oder anderen Infektionen der Atemwege
lindert Husten und löst den Schleim
gegen Blasenentzündungen
fördert die Durchblutung
blutreinigend
entzündungshemmend
Nun aber langsam zur Zubereitung. Das Rezept was ich euch heute runter schreibe ergibt ungefähr 5 Gläser (ich habe alte Marmeladengläser und Honiggläser verwendet). Also jeweils um die 500 Gramm Inhalt. Schon einmal als Vorinformation, der Sirup verändert beim Kochem immer wieder seine Farbe und seine Konsistenz. Also je dicker und dunkler ihr ihn haben wollt, umso länger müsst ihr ihn köcheln lassen. Zwischendurch könnt ihr auch kleine Proben abnehmen, die ihr kurz in den Kühlschrank stellt, um so die Konsistenz zu testen.
Fichtennadelhonig Rezept:
Was ihr benötigt:
500 g junge Fichtennadeln – wenn ihr den Sirup intensiver machen wollt könnt ihr auch mehr sammeln
einen Eimer
einen schweren Gegenstand zum Beschweren (der in den Eimer passt) – ich habe einen Teller benutzt
Waage oder Messbecher
einen großen Topf
3 Bio Zitronen
2 Kilogramm Zucker
saubere und trockene Gläser* mit passenden Deckeln, je nach Größe unterschiedliche Mengen – ich habe 5 benötigt á etwa 500 Gramm
1 Tag Zeit
Nadeln im Wasser – bevor sie ruhen
Der Sud mit Spitzen und Zitrone vor dem ersten Kochen.
Fichtennadelhonig Zubereitung:
Als erstes die gesammelten Fichtennadeln im Spülbecken oder in einer großen Schüssel in kaltem Wasser waschen. Dann die Nadeln in einem Sieb auffangen und in den Eimer geben.
Nun den Eimer mi frischem, kaltem Wasser auffüllen, so dass die Spitzen mit Wasser komplett bedeckt sind. Anschließend einen Teller oder anderen Gegenstand darauf legen. Damit alles im Wasser versinkt und bedeckt bleibt.
Den Eimer nun bis zum nächsten stehen lassen. Also mindestens 12 Stunden, damit der Sud entsteht. Bei mir waren es etwa 16 Stunden.
Nach der Ruhephase habe ich etwa 3 Liter von dem Sud aus dem Eimer in den Topf gegeben und einen großen Schwung der Nadeln dazu gegeben.
Die geschnittenen Zitronen habe ich hinzu gegeben.
Alles zusammen habe ich aufkochen lassen und etwa 30 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen.
Danach die Nadeln und die Zitronen durch ein Sieb abgießen und den Sud auffangen.
Davon nun die 2 Liter Sud für euren Honig abmessen und in den Topf zurück geben.
Anschließend mit genauso viel Zucker vermischen. Ich habe 2 Liter Fichtenwasser gehabt, also habe ich es mit 2 Kilo Zucker aufgefüllt. Den Zucker durch Rühren auflösen.
Hier könnt ihr noch einmal kosten ob es euch genug Säure enthält. Gegebenenfalls dann etwas Zitronensaft dazu geben
Jetzt den Sirup aufkochen lassen und bei geringer Hitze etwa 30-60 Minuten köcheln lassen. Er verändert immer wieder seine Konsistenz und seine Farbe. Das heißt er wird immer dickflüssiger und dunkler.
Nach ca. 30 Minuten habe ich das erste mal gekostet – bitte vorsichtig der Sirup ist ja extrem heiß. Ich habe mich insgesamt für eine Kochdauer von 90 Minuten entschieden, da ich den Honig dunkel und dickflüssig haben wollte. Beim nächsten Mal werde ich es noch länger versuchen.
Wenn euch euer Honig schmeckt und gefällt könnt ihr ihn in die vorbereiteten Gläser abfüllen und diese gut verschließen.
Ich lagere den Fichtennadelhonig im Kühlschrank, aber das geht sicher auch im Keller. Da sehr viel Zucker enthalten ist, müsste er sich auch extrem lange halten.
Der Honig in seinen verschiedenen Kochstadien – von Anfang bis kurz vor Ende der kochzeit
Ich wünsche euch ganz viel Spaß und beim anschließenden Nachkochen vom Fichtennadelhonig. Und ich hoffe er schmeckt euch so gut wie mir. Es gibt sicher viele Varianten für dieses Rezept und ich hoffe ich kann demnächst noch ein paar ausprobieren. Noch ist die Saison ja nicht vorbei.